Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßte die Führungsrolle der EU und des EU-Kommissars Stylianides (Ebola-Sonderbeauftragter der EU) bei der Einberufung der ersten internationalen Konferenz über die langfristigen Folgen der Ebola-Epidemie. Die Fraktion ist überzeugt, dass eine derartige globale Bedrohung nur mit einer globalen Herangehensweise bewältigt werden kann.
Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für internationale Entwicklung, Norbert Neuser, sagte dazu:
„Wir erachten es als entscheidend, dass die betroffenen Länder den Wiederaufbau und die Erholung in die eigene Hand nehmen können, um das Vertrauen ihrer Bürgerinnen und Bürger aufzubauen und eine gute regionale Koordinierung sicherzustellen. Um dies zu erreichen, fordern wir, dass das Budget auf die Stärkung der Gesundheitssysteme ausgerichtet wird, da dies die kritische Frage für die Bewältigung zukünftiger globaler Gesundheitsbedrohungen ist.
Wir ermutigen die Europäische Kommission, ihre humanitären Finanzmittel einzusetzen, um die dringendsten Bedürfnisse zu erfüllen und um zu helfen, Verbesserungen der Gesundheitsversorgung in den betroffenen Ländern zu unterstützen. Wir nehmen außerdem die wirksame Unterstützung der EU-Kommission für dringende Forschungstätigkeiten zu möglichen Behandlungen, Impfstoffen und diagnostische Tests für Ebola mit Genugtuung zur Kenntnis.
Es ist erwiesen, dass diese Art von langfristigen Investitionen die EU-Mitgliedsstaaten viel weniger kostet als die Mobilisierung der Ressourcen der nationalen Gesundheitssysteme, wenn globale Bedrohungen eintreten.“
Die sozialdemokratische Vorsitzende des Entwicklungsausschusses des Europaparlaments, Linda McAvan, fügte hinzu:
„Wir bekräftigen, dass es für die Stärkung der Gesundheitssysteme und die Vermeidung ähnlicher Epidemien entscheidend ist, die Anerkennung der flächendeckenden Gesundheitsversorgung als Teil der nachhaltigen Entwicklungsziele sicherzustellen.
Außerdem fordern wir die EU und ihre Mitgliedsstaaten auf, vorzuschlagen, dass alle bilateralen und multilateralen Gläubiger die internationalen Schulden der von Ebola betroffenen Länder streichen, um die wirtschaftliche Krise anzugehen, die durch diese Epidemie ausgelöst wurde.
Wir dürfen die wichtige Rolle der Nichtregierungsorganisationen nicht vergessen, die im Kampf gegen Ebola an vorderster Front stehen und Aufgaben übernommen haben, die weit über ihren Auftrag hinausgehen. Dieser größeren Verantwortung sollte finanzielle Unterstützung folgen.
Die Ärmsten sollten für den Zugang zu Gesundheitsdiensten nicht zahlen müssen. Wir müssen an einer Beendigung der Nutzergebühren für das Gesundheitswesen durch eine flächendeckende Gesundheitsversorgung arbeiten und Ungleichheiten im Gesundheitswesen vorrangig angehen.“