Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßte heute Journalisten der geschlossenen ungarischen Tageszeitung Népszabadság. Die Zeitung, die oft eine regierungskritische Haltung einnahm, wurde letzten Monat nach verschiedenen investigativen Berichten im Zusammenhang mit hochrangigen Funktionären geschlossen. Die Journalistengruppe traf den Fraktionsvorsitzenden Gianni Pittella und nahm an einer Diskussion der Fraktion über Medienfreiheit in der EU teil.
S&D Fraktionschef Gianni Pittella sagte:
„Die aktuelle Lage der Medien in Ungarn ist sehr besorgniserregend. Regierungskritische Zeitungen werden geschlossen oder von Orbáns Kumpanen übernommen. Ohne eine freie Presse kann man keine funktionierende Demokratie haben.
Es freut uns außerordentlich, dass wir heute Journalisten von Népszabadság begrüßen können, um über ihre aktuelle Situation und über weitere Fragen zur Pressefreiheit in Ungarn zu diskutieren. Wir fordern die ungarischen Behörden auf, alles zu unternehmen, um zu gewährleisten, dass Népszabadság wieder geöffnet werden und den ungarischen Bürgerinnen und Bürgern ihre wichtige unparteiische Berichterstattung bieten kann.“
István Ujhelyi, Leiter der ungarischen Delegation in der S&D Fraktion, fügte hinzu:
„Die Zeitung Népszabadság hat in Ungarn eine entscheidende Rolle gespielt, indem sie Korruption aufgedeckt und die Regierung zur Rechenschaft gezogen hat. Ihre Schließung ist Teil eines besorgniserregenden Trends der Regierung Orbán, Kritiker zum Schweigen zu bringen und regimekritische Berichterstattung zu verhindern. Wir wollen klarmachen, dass wir nicht zulassen werden, dass sie damit davonkommen. Wir im Europäischen Parlament werden alles in unserer Macht Stehende tun, um diese Journalisten und die Pressefreiheit zu unterstützen, die die Grundlage unserer demokratischen Gesellschaften darstellt.“